Um Keywords, also Schlüsselwörter, für die Website zu finden ist es sehr wichtig aus Besuchersicht zu denken. Wenn man mit dem eigenen Produkt oder der Dienstleistung zu sehr vertraut ist, neigt man häufig dazu von der Lösung des Problems anstatt vom Problem potentieller Kunden selbst zu denken. Denken Sie darüber nach, welche Probleme der Kunde haben könnte, die sich mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung lösen lassen. Sollte man beispielsweise einen Wi-Fi-Plant Sensor verkaufen wollen, der einen über eine App abrufen lässt ob die Zimmerpflanze noch genügend Wasser und Dünger hat, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass man auch wirklich nach einem „Wi- Fi-Plant Sensor“ sucht.
Das Problem bei dem Kunden könnte jedoch sein, dass seine Zimmerpflanzen häufig vertrocknen, weil er vergisst die Blumen zu gießen. Demnach könnten passende Keywords „Pflanzen vertrocknen“, „Gießen vergessen“ oder „kein grüner Daumen“ sein. Das Verwenden von Fachbegriffen oder technischen Daten als Keyword sollte lediglich dann verwendet werden, wenn Sie sicher gehen können, dass Ihre Zielgruppe auch über das entsprechende Wissen und Know-How verfügt. Bei Anbieter von Elektroartikel für den Großhandel kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass potentielle Kunden wie zum Beispiel Elektriker selbst auch über spezifische Fachkenntnisse verfügen und dementsprechende Fachbegriffe als Keywords genutzt werden können. Werden jedoch auch Elektroartikel für Privatkunden angeboten, muss über leichtverständliche, auch für Laien verständliche Keywords nachgedacht werden.
Einzahl oder Mehrzahl?
Sucht der potentielle Kunden eher nach „Tasche“ oder „Taschen“? Dies sind für Suchmaschinen in der Regel zwei verschiedene Begriffe und sollten demnach auch beide auf Ihrer Seite vorkommen. Prinzipiell zu sagen, dass eher nach Singular oder Plural-Begriffen gesucht wird, ist nicht möglich. Das hängt oft mit der Kombination von verschiedenen Suchbegriffen zusammen. Sollte ein Großhändler auf der Suche nach Stofftaschen für seine Kunden sein, so wird er vermutlich eher nach dem Plural-Begriff suchen. Sucht jemand jedoch Informationen danach, wie man eine Baumwolltasche bemalen kann so ist es eher wahrscheinlich, dass der Singular-Begriff eingegeben wird.
Regionale Sprachunterschiede?
Je nachdem, wo man seinen Sitz hat, bezeichnet man auch Produkte anders. Im Schwäbischen nennt man Johannisbeeren „Träuble“ und in der Schweiz werden Aprikosen häufig als „Marillen“ bezeichnet. Diese Unterschiede sind zwar eher klein,aber im Bezug auf SEO können diese doch sehr große Auswirkungen haben.
Saisonale Schwankungen
Bestimmte Produkte werden zu bestimmten Jahreszeiten häufiger gesucht. So liegt es nahe, dass ein Wollpullover mehrfach im Herbst gesucht wird und nach einem Ventilator eher im Sommer als im Winter. Sollten Sie Ihre Website auf solche saisonal-gefragten Produkte optimieren, so müssen Sie damit rechnen dass Sie außerhalb der Saison weniger Traffic über die organische Suche generieren werden.
Rechtschreibung
Sollten Ihre Keywords mit durch einige der vielen Rechtschreibreformen verändert worden sein, so sollten Sie darauf achten, dass Sie zwischen den Begriffen abwägen. Durch geeignete Tools von Google, wie zum Beispiel das Google Adwords Keyword Tool kann ermittelt werden, welcher Begriff wie viele Suchanfragen pro Monat auslöst. Sollten Sie Wörter wie Delphin, Rhythmus oder Joghurt als Keyword wählen, so bedenken Sie dabei, dass diese Wörter des Öfteren anders geschrieben werden. So wird der Delphin häufig zum Delfin oder aus Joghurt der Jogurt.
Verwendung von Synonymen
Bedenken Sie, dass für bestimmte Begriffe verschieden Wörter benützt werden können. Für das Wort Foto allein gibt es bereits zahlreich Synonyme: Fotografie, Aufnahme, Schnappschuss, Abzug, Lichtbild, Ablichtung, Bild. Diese können über eine Google-Abfragen mit dem gewünschten Begriff und „Synonym“ ermittelt werden. Dort werden Sie dann zu zahlreichen Seiten weitergeleitet, die Ihnen alle denkbaren Synonyme für das jeweilige Wort anbieten.
Tools für die Keyword-Recherche
Damit eine Suchmaschine erkennen kann, worum es auf einer Website geht, wird untersucht wie häufig bestimmte Begriffe auf der Seite vorkommen. Die vorkommenden Wörter werden gezählt und in Relation zu den anderen Wörtern gesetzt. Das Verhältnis nennt man dann Keyworddichte.
Beispiel: Angenommen eine Website besteht aus 1000 Wörtern und das Wort „CMS“ kommt genau 40 Mal vor, so läge die Keyworddichte bei 4%. Würde hingegen das Wort „Software“ lediglich 20 mal vorkommen, so liegt es nahe, dass bei einer Suchanfragen nach „CMS“ wohl eher die Website angezeigt wird, auf der das gesuchte Wort öfters lesbar ist. Doch Vorsicht: Das Vollpacken der Texte mit einzelnen oder mehreren Keywords (Stuffing) wird inzwischen negativ von den Suchmaschinen aufgefasst. Es wird davon ausgegangen, dass eine Keyworddichte von 3-4% als positiv von Google und Co gewertet wird.
Um die Keyworddichte Ihrer Texte zu berechnen, kann der Service von Keyworddensity.de genutzt werden. Wenn Sie den Text und das jeweilige Keyword angeben, wird Ihnen die Häufigkeit des vorkommenden Keywords in Relation zur Anzahl der Wörter angezeigt.
Für Websiten, die bereits online sind, kann mit dem Tool Topword von ABAKUS ermittelt werden, welche Wörter und Wortkombinationen auf der Website häufiger vorkommen.
Ãœberschriften und Positionen von Keywords
Suchmaschinen bewerten die Wichtigkeit bestimmte Begriffe nach der Position, an der sie stehen. Sollte ein Wort im Fließtext am unteren Rand der Seite angezeigt werden, so bewertet dies die Suchmaschine generell nicht so wichtig, wie wenn es sich um die Ãœberschrift der Website hält. Spätestens jetzt sollten Sie die die Ãœberschrift Ihrer Startseite von „Willkommen bei XY“ auf Inhalt mit Keywords abändern. Des Weiteren ist es hilfreich, wenn Sie Zwischenüberschriften auch im Code als derartige kennzeichnen (durch die Verwendung von <h2>-Tags) und nicht lediglich Fett markieren und die Schriftgröße verändern. (Optisch hat dies die gleichen Auswirkungen; im HTML-Code kann diese Änderung große Auswirkungen haben.)
Unique Content
Suchmaschinen möchten Suchenden ein breites Spektrum an verschiedenen Inhalten mit verschiedenen Quellen anbieten. Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie Hersteller eines Produktes sind und auf jeder Plattform, auf der Ihr Produkt verkauft wird, die gleiche Beschreibung verwendet wird. Achten Sie darauf, dass die Inhalte sich immer etwas voneinander abheben. Die Suchmaschinen gehen bei Duplicate Content (deutsch: doppelter Inhalt) meist so vor, dass Sie einen der Inhalte behalten und des Rest der Texte unterdrücken und nicht in den Suchergebnissen anzeigen. Sollten Sie es nicht verhindern können, dass Sie auf Ihrer eigenen Seite doppelt vorhanden sind, so können Sie bestimmte Verzeichnisse für den Robot sperren lassen und mit dem folgendem no-follow Attribut das Indexieren der Seite verhindern:
<meta name=“robots“ content=“noindex, follow“
Um zu überprüfen, ob Ihre Inhalte doppelt gelistet sind, kann mit Copyscape getestet werden, ob sich Inhalte der Seite doppeln. Dazu müssen Sie lediglich die URL (Uniform Resource Locator) Ihrer Website eingeben.
Google Keyword Adword Tool
Mit dem Google Keyword Adword Tool kann ermittelt werden, wie oft eine Suchanfrage über Google gestellt wird.
Hierbei besteht die Möglichkeit sowohl nach Kombinationen als auch nach einzelnen Keywords zu suchen. Zusätzlich wird ihnen noch die Häufigkeit der monatlichen Suchanfragen angezeigt. Dort wird zwischen lokalen und globalen Suchanfragen unterschieden. Ebenso kann mit der Eingabe der Website-URL eine Liste von 100 Keyword-Ideen ausgegeben werden. Diese Liste könnte Ihnen bei der Auswahl von passenden Keywords behilflich sein.
Fazit:
Bei der Suche nach passenden Keywords muss also ständig aus Kundensicht gedacht werden. Folgende Punkte können dabei hilfreich sein:
- Definieren Sie Ihre Zielgruppe
- Ãœberlegen Sie, welches Problem Ihre Zielgruppe haben könnte, die mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung gelöst werden kann
- Achten Sie auf dementsprechende Formulierungen